Der schwebende Paletten-Couchtisch

Schon seit Ewigkeiten schwebt mir ein Paletten-Couchtisch vor und was liegt da näher, als einfach einen zu bauen?
Nach einer intensiven DIY-Rechereche 😉  war rasch klar: So, wie ich mir meinen Tisch vorstelle, also mit einer durchgängigen Platte und einem großen Fach für Bücher, Gullikisten und Mac, gibt’s das nicht, aber die Anregungen waren gut (habe die betreffenden Links ganz brav in meine Literaturliste gegeben) und ich machte mich ans Werk.

Was braucht man dazu?

  • 2 Paletten
  • ein Schleifgerät
  • Nagelzange/ Brecheisen
  • 4 Rollen
  • Öl zum Finishen
  • und im Idealfall einen Wagenheber 🙂

Begonnen hat alles ganz umkompliziert. Ein Anruf bei der Firma TOMA Palettenhandel und es war klar: Das ist das Geschäft meiner Wahl. Geplaudert habe ich mit einer wirklich herzigen Buchhalterin, die mich auch gleich ausgefratschelt hat, was man denn zur Hölle mit diesen Paletten machen kann, denn: „Jede Woche rufen mindestens fünf Leut an!“.

Nach einer kleinen Einführung meinerseits und einem erstaunten „Na, dann werd ich das mal googeln“ brauchte ich nur noch meinen Mann zu überzeugen, dass es an der Zeit sei und das Projekt Couchtisch nun endlich umgesetzt werden müsse. Der Ikea-Lack hatte nämlich wirklich mehr als ausgedient. Auf zu TOMA!

Wir fanden ein wahres Palettenparadies vor: Fabriksneu, wie neu oder gebraucht?! Ich will alle ;-). Aber nein, diesmal beschränke ich mich auf zwei, rein damit ins Auto und auf dem Rückweg gehts gleich mal zum Baumarkt des Vertrauens, denn eines war klar: Mit der Hand schleife ich dieses Ding sicher nicht!

Und so wurden rund € 90,– in einen Kombischleifer investiert und auch gleich vier große Räder ins Wagerl gelegt – dass ich mich für super schöne und somit auch teure Räder entschieden habe, war eigentlich für die Katz, aber wer kann denn wissen, dass der Mann die Idee hat, die Räder versetzt zu montieren, damit wir eine Schwebeoptik haben?!

Ich möchte vor der genauen Anleitung eines vorwegschicken: Auch wenn Palettenmöbel gerade ganz groß boomen, allein hätte ich das nicht hinbekommen, denn frau braucht eine Menge Kraft um Bretter zu versetzten und sie von der Sch***palette runterzubekommen. Wenn ihr also auch ein Palettenmöbel plant: Hilfe schadet in diesem Fall noch weniger, als sonst ;-).  Aber Schluss mit der Jammerei, let’s get started!

Anleitung
Frau löse von Palette 1 (das ist jene, die dann oben auf liegt) jedes zweite obere Brett und alle Bretter der Unterseite. Ich habe mir dafür ein Nageleisen gekauft und ne Brechstange *hehehe*.  Wenn jemand einen Wagenheber hat, kann man diesen super dafür verwenden, um die Bretter ein wenig anzuheben, denn die sind wirklich bombenfest angenagelt. Wenn ihr also das Gefühl habt, dass geht unglaublich schwer, dann macht ihr alles richtig :-).

Von der Palette 2 (ja, das ist die untere Palette des Tisches) sind alle Bretter der Unterseite der Palette zu lösen.
Nun hat man eine Menge Bretter übrig und setzt vier Stück auf Palette 1 ein, damit frau eine durchgängige Tischoberseite hat. Ja und dann wird geschliffen, was das Holz hergibt – zuerst mit Körnung 60, dann mit 120 und zum k(r)ö(r)nenden Abschluss mit 240.

Dann dreht frau Palette 2 um, setzt Palette 1 drauf und verschraubt die beiden an zwei der vier Ecken. Um das Ding schwebend zu machen, braucht es nicht mehr als vier Räder, die nach innen versetzt montiert werden.

Und auch wenn das alles sehr leicht klingt, haben mich bzw. uns diese Arbeitsschritt rund 16 Stunden oder so gekostet.

Verschönert sollte der Tisch mit Öl werden und nach eingehender Internetrecherche und dem Wunsch nicht nocheinmal zum Baumarkt fahren zu müssen, entschied ich mich für Olivenöl und wider aller Leute, die gepostet haben „Das kann man machen, das ist super, da fettet nichts nach.“ – FINGER WEG!

Olivenöl eignet sich definitiv nicht. Das gute daran ist, dass trotz des Olivenöls kein nachhaltiger Schaden entstanden ist, wir das ganze Dinge eine Zeit lang mit Zeitungspapier abgedeckt haben, bis nichts mehr nachgefettet hat  und dann haben wir haben den Tisch mal einfach mal so gelassen wie er ist, denn so gefällt er uns sehr gut.

In diesem Sinne: Wenn ihr auch vor habt euch an so ein Projekt ran zu wagen, zögert nicht und kontaktiert mich bei Fragen oder dem Wunsch nach weiteren Fotos,
alles Liebe an diesem herrlich verregneten Kuschel-Sonntag,
eure Julena

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 Nachtrag 1.2.2015
Der Paletten-Couchtisch war einer meiner ersten Blogeinträge. „Damals“ war alles neu und die Kamera alt. Aus diesem Grund – und weil sich jemand auch für den ‚Schwebeeffekt‘ interessierte – habe ich ein paar Pics hinterhergeschossen. Voilà!

23 Kommentare

  1. Sehr schön und Wiessenswert !!!

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  2. Sam sagt:

    Hallo Julena,
    wie habt ihr die beiden Paletten verschraubt? Kannst du mir eventuell Bilder davon schicken?

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    1. Julena Roth sagt:

      Hallo,
      wie haben die Schrauben einfach schief reingebohrt. Ist hier ersichtlich. Liebe Grüße, Julena

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  3. ray sagt:

    hallo, wie habt ihr die rollen genau angebraucht!!! so das er schwebend ausschaut… danke coole idee…

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    1. Julena Roth sagt:

      Hej, ich mach am Wochenende Fotos und stell sie drauf :-). Und DANKE!

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    2. Julena Roth sagt:

      Hej,
      neue Pics sind online :-)!
      Liebe Grüße, Julena

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  4. Richie sagt:

    Hoi,
    weilo ich grade eine etwas kompliziertere Variante gebaut hab (Ping kommt 🙂 ), nur vorab schon der Tipp: ich mach Versiegelung bei Naturholz seit einiger Zeit nur noch mit Leinöl. Gibts im Baumarkt, hält, zuiet gut ein und fettet nach ein paar Tagen auch nicht mehr nach.

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    1. Julena Roth sagt:

      hej, vielen dank! und was kostet leinöl in etwa pro m2?

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      1. Richie sagt:

        Ich hab für ne 0,5l-Dose knapp 10 bezahlt, damit komm ich recht weit. Beim Palettentisch wars jetzt ne halbe Dose vielleicht und ich denke, mit all den Winkeln eher über zwei m2 als weniger. Kommt aufs Holz auch an, wie es reinzieht und wie glatt geschliffen, ich denke, auf glattem Holz hast pro Dose eher in der Richtung 8 m2 als weniger. Für Möbel reichts allemal.

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    1. Julena Roth sagt:

      Dankeschön 🙂

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  5. Dirk Fuge sagt:

    Hallo Julena,
    gute Idee mit der schwebenden Palette! Obwohl ich ja finde das eine sichtbare große Rolle den rustikalen Look noch unterstreicht. Das muss aber jeder für sich entscheiden.
    Zum veredeln empfiehlt sich statt „Salatdressing“ 😉 eine transparente Innenlasur auf Acryl-Basis. Dringt tief ein und ist Wasser- und Schmutzabweisend.

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    1. Julena Roth sagt:

      hallo dirk,

      ja, das mit dem rustikalen look dachten wir uns auch und es war ja eigentlich auch geplant, die rollen sichtbar zu machen, aber es sah dann anders, also schwebend, einfach besser aus :-).
      danke für den tipp mit der lasur und danke für das „salatdressing“ – trifft meine Pfuscherei sehr gut und hat mir ein Riesen lächeln ins gesicht gezaubert :-))).
      alles liebe
      julena

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  6. Christa sagt:

    Ganz toll! Ich gratuliere Julena zur einzigartigen Kreativität – die Ergebnisse können sich wirklich sehen lassen!

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    1. julenaroth sagt:

      Vielen lieben Dank :-)))))

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  7. Natalie sagt:

    *endlich* das Prachtexemplar am Blog! Wunderschön ist er geworden. Die Arbeit hat sich wirklich ausgezahlt!

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    1. julenaroth sagt:

      Vielen Dank :-)!

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