Salz, Licht und Liebe – die Gastgeschenke

DANKE an alle die an der ‚Was-wollt-ihr-als-erstes-von-der-Hochzeit-sehen-Umfrage‘ mitgemacht haben: Es wurden die Gastgeschenke. Und das ist eigentlich recht lustig, denn sie waren es auch, mit denen Julena im Zuge ihrer mehrwöchigen Dekovorbereitungen begonnen hat. Aber lest selbst…

Wenn frau eine Hochzeit plant, dann kann es auch vorkommen, dass sie das von hinten nach vorne tut. Weshalb? Weil spontane Hochzeiten es mit sich bringen, dass man alle jene Dinge die rasch geklärt sind, sofort umsetzt, denn: Was du heute kannst, besorgen, das verschiebe nicht auf morgen – vor allem wenn es hochzeitsplanungstechnisch nur wenige ‚morgen‘ gibt ;-).

Als erstes trat Julenas beste Freundin daher mit der Idee der Gastgeschenke an sie heran. Diese sollen selbstgemacht, einfach, am besten aus Materialien sein die schon einmal ihren Sinn und Zweck geleistet haben, aber noch nicht zum alten Eisen gehören und somit wiederverwendet werden wollen, und die Gastgeschenke sollten vor allem die ‚Idee‘ der Hochzeit widerspiegeln. Die wäre nämlich, dass klassischer Spitzen-Vintage-Look mit rustikalen Charme des Bauernhofs spielerisch vereint werden. Uff.

Nach einer kleinen Recherche da und einer kleinen Nachforschung dort (dass es sich hierbei durchaus nicht um einen Kurzausflug in die Welt der Internetrecherche handelte, sei hier mal elegant unter den Tisch gekehrt ;-)) stand bald fest:
Spitzen-Windlichter-Gläser für die Damen und selbstgemachtes Rosmarin-Zitronensalz für die Herren ;-). Aber wie hat Julena es angestellt, auf die Schnelle so viele Gläser ranzuschaffen? Sie wird es euch erzählen:

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Wie es der Zufall oft so will, ergeben viele Dinge erst im Nachhinein Sinn – oder anders ausgedrückt: Manchmal braucht es einfach länger, dass frau endlich etwas findet, was sie hineininterpretieren kann. Langer Rede, kurzer Sinn: Es hat sich gelohnt, dass ich seit dem Umzug aufs Land jedes nur halbwegs brauchbare Marmelade-, Pesto- oder Gurkenglas vor dem gemeinen Altglastod gerettet habe. Und der Umstand, dass mehrere Frauen zu einem Mädels-Tausch-Flohmarkt eingeladen wurden, die ich dann auch gleich um ihr Altglas bitten durfte (O-Ton: „Hauptsache Schraubverschluss mit oder ohne Deckel!“, war mehr als passend: Innerhalb kürzester Zeit hatte ich um die 200 Gläser zusammen und die Party konnte beginnen ;-). Auch uff.

Beginnen wir mit den Spitzenwindlichtern für die Damen.

Was wir brauchen:

  • alte Spitzen- oder Vorhangstoffe (alternativ Tortenspitze, Häkeldeckerl und ähnliches)
    • auf die Gefahr hin, dass ich mich wiederhole: Müller in Kritzendorf ist für solche Ansinnen einfach eine „Spitzenadresse“ ;-). Ich stehe beim Einkaufen zwar wirklich nicht so auf Wühlen, aber hier lohnt es sich – Abteilung Flohmarkt (EG), links rein und links hinten :-). Für Menschen ohne Auto: Müller hat auch eine Filiale am Karmelitermarkt. Der ist zwar viel kleiner, aber in der Not fr*** der Teufel Fliegen ;-).
  • allseitsbeliebter Sprühkleber
  • Stanley-Messer, Schere
  • Gläser
    • Schraubverschlussgläser sind von Vorteil, wenn man die Lichter aufhängen möchte und die Größe der Gläser ist abhängig von der Wahl der Kerzengröße zu treffen.
  • Bindfaden
  • Knöpfe (auch hier ist Müller die Top-Adresse)

Was wir „anstellen“ müssen:

Breitet den Spitzenstoff einfach vor euch auf, legt das zu beklebende Glas auf die Spitze und rollt es auf der Spitze, sodass ihr wisst, wie viel Stoff ihr benötigt. Besprüht dann das Glas mit Kleber und rollt es dann erneut auf dem Spitzenstoff, der jetzt daran haften bleiben sollte. Bindet dann noch ein Schleichen dran, an welchem Knöpfe oder andere Sachen wie Perlen und Co. befestigt werden können und fertig ist das „Spitzen-Windlicht“.

Für die Herren war die Idee ihnen nach dem Fest etwas mitzugeben, das ebenso selbstgemacht ist, aber weniger Zartheit ausstrahlt und einfach ein bisschen rustikaler ist. Die Wahl fiel auf Rosmarin-Zitronen-Salz (‚moderne‘ Männer kochen ja recht gerne, hab ich mir sagen lassen).

What we need!

Was wir brauchen (1kg):

  • 1 kg Sale marino, grosso, Despar
    • eine weitere Möglichkeit wäre Fleur de Sel zu verwenden. In meinem Fall kam das aus Preisgründen nicht in Frage, da ich insgesamt in etwa 7 Kilo Salz verarbeitete bzw. hergestellt habe. Für kleinere Mengen wäre es aber sicher einen Versuch Wert. Wer mehr über die Unterschiede der beiden Salze erfahren will – der Blogger Gabelbissen hat genau darüber geschrieben.
  • 10 unbehandelte (Bio-)Zitronen
    • ich habe pro 100 Gramm Salz die Zesten einer Zitrone verwendet.
  • 10 Zweige Rosmarin
    • auch hier gilt: pro 100 Gramm Salz 1 Zweig.
  • Gläser
  • Jute
  • Borten
  • Knöpfe
  • Heißklebepistole, Sprühkleber und eine Schere.

Was wir „anstellen“ müssen:

Gebt Salz, den abgezupften Rosmarin und die abgerebelten Zitronenzesten in eine hinreichend große Schüssel. Achtet darauf, dass ihr keine offenen, kleinen Verletzungen – wie z.B. Papierschnitte 😉 – an den Händen habt, denn es folgt jener Arbeitsschritt, den ihr alle vom Backen kennt: Frau vermanscht alles mit ihren bloßen Händen. Gebt dem Salz die Chance so viel wie möglich an Aromen aufzunehmen und wenn ihr wollt, könnt ihr den Zutaten auch jene Energie mitgeben, die ihr transportieren wollt (Manche glauben dran, manche nicht und ich denk mir: Egal ob es funktioniert oder nicht – und ich wüsste wirklich nicht wie eine solche Übertragung funktionieren sollte – ich finde es nett an schöne Dinge und liebe Menschen zu denken.)

Nach dem Wühlen im Salz folgt das olfaktorische Highlight, denn es wird sich im ganzen Haus ein feiner Zitronen-Rosmarin-Duft verbreiten: Verteilt das Rosmarin-Zitronen-Salz-Gemisch auf ein Backblech und schiebt dieses in den bereits 100 Grad vorgewärmten Backofen. Lasst es dort für die nächsten 30-45 Minuten trocknen – ihr werdet an den Zesten erkennen, wann das Gemisch fertig bzw. ausgetrocknet ist und by the way: Ab und zu umrühren nicht vergessen :-). Wenn ihr soweit seid, lasst das Salzgemisch auskühlen und während ihr das tut, könnt ich euch schon an die Gläser machen.

Hier gehen wir ähnlich vor, wie bei den Spitzenwindlichtern:

  • Breitet die Borte vor euch auf, legt das zu beklebende Glas auf diese, rollt das Glas die Borte entlang und ihr wisst, auf welcher Länge ihr die Borte abschneiden müsst. Besprüht nun die Borte mit Sprühkleber und klebt sie auf das Glas.
  • Der Deckel wird mit Jute verschönert. Schneidet kleine Quadrate oder auch gerne Kreise aus, besprüht den Deckel mit Kleber, gebt die Jute drauf und wenn ihr Lust habt, könnt ihr mit der Heißklebepistole auch noch den einen oder anderen Knopf auf den Deckel kleben.
  • Befüllt die Gläser mit dem Rosmarin-Zitronen-Salz und bindet zum Abschluss eine Schleife um den, zugegebenermaßen breiten, Flaschenhals :-).
  • Fertig!

Viel Spaß beim Nachzaubern,
eure Julena

P.S. Vor lauter Aufregung haben Braut und Bräutigam vergessen die Gastgeschenke herzugeben :-). If you are still missing your present, leave a comment ;-)!

4 Kommentare

  1. Christa Karasek sagt:

    Sind wirklich hübsch geworden, die netten Gastgeschenke – kann ich bestätigen! Was die Sammelleidenschaft betrifft, hast du sicher einiges mütterlicherseits mitbekommen, nur hat sich bei ihr die Bastelfreude in Grenzen gehalten. Freu mich schon auf deine nächsten Beiträge, alles Liebe * Christa

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    1. Julena Roth sagt:

      sammeln von ihr, basteln von ihm – ist ja perfekt :-). danke für den netten Kommentar,
      bussi

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  2. Petra sagt:

    Wir sehen uns ja sowieso nächste Woche 😉
    lg Petra

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    1. Julena Roth sagt:

      Stimmt genau 🙂 – freu mich schon!

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