Zero Waste – Entdeckungen

Seit drei Wochen versuche ich mich darin, nur mehr Dinge zu kaufen, die keinen oder so gut wie keinen Müll erzeugen und ich muss sagen: Ich kaufe definitiv weniger ein und langsam aber sicher merke ich auch, dass der Plastikmüll ein bisschen weniger wird. Was habe ich bisher getan?

Wenn ich aus dem Haus gehe, habe ich immer 1-2 Stoffsackerl und ein Geschirrtuch zum Einwickeln von Brot oder ähnlichem dabei. Außerdem packe ich mir viel öfter eine Jause fürs Büro ein und vermeide so rasche Einkäufe, die selten müllfrei sind. Mein Mann geht 1x/Woche am Markt einkaufen und beim Supermarkt kriegen wir Wurst und Käse eingepackt ins mitgebrachte Geschirrl.

Außerdem habe ich mich der Facebookgruppe Zero Waste Vienna angeschlossen, weil es mir hilft zu sehen, wieviele Menschen sich für das Thema interessieren und auch engagieren. Manchmal bringen mich die Leute in der Gruppe auch ein bisschen aus dem Konzept.

Für mich geht es bei Zero Waste darum, so müllfrei wie möglich zu leben – und damit auch den Konsum einzuschränken. Und ich dachte, dass das alle Menschen so sehen, was naiv von mir war. Denn rund um den Zero Waste Trend ist – wie könnte es in unserer Gesellschaft auch anders sein – bereits ein großer Markt entstanden. Fragen wie, woher man einen Tea-to-Go-Becher aus Glas erhält (da ist die klassische Thermoskanne nicht hip genug), sind in dieser Welt höchst relevant. Wie sagte Erich Fromm so schön:

Der Konsument ist der ewige Säugling, der nach der Flasche schreit.

Weil es aber nichts bringt, sich hinter Zynismus zu verstecken, habe ich weitergemacht und bereits folgende Produkte selbst hergestellt:

  • Mayonnaise
  • Duschgel
  • Weichspüler
  • Waschmittel
  • Geschirrspülmittel.

Außerdem werden schon bald verpackungsfreie Zahnputztabletten auf Zahnbürsten aus Bambus zum Einsatz kommen. Und die Wattestäbchen aus 100% biologischer Baumwolle warten auch schon auf ihren Auftritt.

So wie ich die Zero Waste Sache angehe, ist es sicher nichts für Ungeduldige. Alles geht Schritt für Schritt und ich bin achtsam, welches Produkt schon bald ausgehen wird. Ich frage mich, ob ich es tatsächlich nachkaufen muss und wenn ja, kümmere ich mich zeitgerecht um eine verpackungsfreie Alternative. Und schon jetzt kann ich sagen:
Diese Achtsamkeit mir und der Umwelt gegenüber tut mir gut.

Habt noch einen feinen Tag,
Julena Roth

8 Kommentare

  1. Natalie sagt:

    Find ich toll, liebe Julena 🙂 Ich hätte übrigens ein super Rezept für eine selbstgemachte Zahnpasta für dich – statt der verpackungsfreien Zahnputztabletten. Super easy, super lecker, eine echte Alternative. Und von mir lange erprobt… Bussi

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    1. Liebe Natalie,
      das klingt wirklich super und ich werd‘ es gerne ausprobieren,
      alles Liebe
      J.

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  2. zauberweib sagt:

    Ich seh „zero waste“ auch eher so wie du. Oder andersrum – mal krass – gesagt: ALLES, was wir kaufen, IST MÜLL bzw. wird früher oder später auf dem Müll (oder wenigstens beim Recyling) landen. Ausnahme natürlich Nahrungsmittel.

    Zero waste soll eben _nicht_ heißen, noch mehr einzukaufen, sondern viel schlauer isses doch zu guggen, wie kann ich das, was ich eh scho habe, so nutzen, um weiteren Müll zu sparen. Also klassisches Beispiel mit nem Korb/Tasche zum Einkaufen gehen und so die Plastiktüte zu sparen.

    Mein Tipp: Stück für Stück umsetzen,nicht alles auf einmal umkrempeln wollen. Deinen eigenen Weg finden und dem konsequent folgen.

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  3. Freue mich mit Dir über diesen tollen Ansatz.
    LG Rainer

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  4. Christa sagt:

    Liebe Julena,
    was langsam und achtsam angegangen wird, ist sicher von größerer Beständigkeit. Großes Bravo und einen wunderschönen Sonntag!
    Herzlichst * Christa

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